Limburg-Weilburg. Nach einer grundlegenden Sanierung konnte die historische Burgschmiede im Waldbrunner Ortsteil Ellar wiedereröffnet werden. Der Landkreis Limburg-Weilburg hat die Maßnahme mit insgesamt 18.663 Euro aus dem Zukunftsfonds unterstützt. Die symbolische Übergabe des Förderbetrags erfolgte bereits im vergangenen Jahr durch Landrat Michael Köberle, der ebenso wie der Waldbrunner Bürgermeister Peter Blum auch an der Wiedereröffnung teilnahm. 1.280 Euro wird die Gemeinde als Investionskostenzuschuss zur Maßnahme im kommenden Jahr beisteuern.
Die Burgschmiede bildet gemeinsam mit der Burgruine, dem Stadttorrest, der alten Stadtmauer und dem Hungerturm ein eindrucksvolles Ensemble im historischen Ortskern Ellars. Eine Schmiede in dem Stadttorbereich wurde 1462 erstmals urkundlich erwähnt. Die Hölzer der vorhandenen Schmiede wurden laut einer Fachuntersuchung 1679/80 gefällt. Damit ist die Schmiede laut Erkenntnissen des Vereins das älteste erhaltene Fachwerkgebäude in Ellar. Bis ins frühe 19. Jahrhundert war das Haus als Schmiede für Bedürfnisse der Landwirtschaft in Betrieb.
Bereits in den 1980er Jahren hatte sich der Kultur- und Geschichtsverein Ellar für den Erhalt des Gebäudes eingesetzt. Die Burgschmiede wurde von der Gemeinde angekauft. Von den Vereinsmitgliedern wurde das unter Denkmalschutz stehende Gebäude zu einem liebevoll eingerichteten Museum umgestaltet. Nach rund 40 Jahren Museumsbetrieb war die nun abgeschlossene Sanierung dringend notwendig geworden. Altersbedingte Schäden hatten die Bausubstanz und Standfestigkeit des Gebäudes gefährdet. Vereinsvorsitzender Michael Böcher hatte die notwendige Sanierungsmaßnahme im letzten Jahr angestoßen und Kontakt mit Fachfirmen und der Gemeinde Waldbrunn aufgenommen. Nun schilderte er bei der Wiedereröffnung detailliert die einzelnen Arbeiten durch den Zimmermannsbetrieb Gero Müller, Dauborn, und den Malerbetrieb Belzer, Frickhofen und dankte dem Landkreis und der Gemeinde Waldbrunn für ihre Hilfe.
Vorstandsmitglied Alfred Sehr erläuterte das Konzept des Museums. Im Mittelpunkt stehen traditionelle Berufe wie Schmiedehandwerk, Landwirtschaft und Wagnerei. Diese traditionellen Berufe waren laut Alfred Sehr eng miteinander verbunden und sicherten über Jahrhunderte hinweg den Lebensunterhalt der Menschen – selbst auf den schweren Böden des Westerwaldes. „Die Burgschmiede ist ein lebendiges Zeugnis ländlicher Geschichte“, betonte Sehr. Die Burgschmiede rage noch heute als anschauliches Museum aktiv in unsere Zeit hinein. Die vor dem Verfall bewahrten Gegenstände seien alle real vorhandenund würden zum Anfassen und Ausprobieren einladen.
Dank des erfolgreichen Engagements des Vereins und der Förderung durch Kreis und Kommune ist das kulturhistorische Kleinod nun wieder in bestem Zustand.
Die Burgschmiede ist von Frühjahr bis Herbst monatlich jeden 1. Sonntag im Monat von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Gruppen können die Burgschmiede nach Voranmeldung bei einem der Vorstandsmitglieder auch gerne zu anderen Zeiten besuchen.

Bildhinweis 1: Landrat Michael Köberle trägt sich unter den Augen von Vorstandsmitglied Thomas Hofmann und Bürgermeister Peter Blum (rechts) ins Gästebuch der alten Burgschmiede ein.

Bildhinweis 2: Landrat Michael Köberle und Bürgermeister Peter Blum (6.u.7.v.l.) mit Vertretern des Vereinsvorstandes vor der sanierten alten Burgschmiede.